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Der Spiegel Nr.23 / 29 Mai 1972 - Bomben in der Bundesrepublik
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Der Spiegel Nr.23 / 29 Mai 1972 - Bomben in der Bundesrepublik

Titelbild: Bomben in der Bundesrepublik

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Original Inhaltsbeschreibung:

In diesem Heft:

  • Egon Bahr - vom BND beschattet: BND-Präsident Reinhard Gehlen ließ den Brandt-Berater Leo Bauer vom amerikanischen FBI ausforschen, erklärte den Verfassungs­schützer Günther Nollau zum begrenzten Sicherheitsrisiko und setzte BND-Agenten zur Beschattung des Ostvertrags-Architekten Egon Bahr an. Das und andere Details unbekannter BND-Aktivitäten offenbarte Gehlen dem Bear­beiter der amerikanischen Ausgabe seiner Memoiren. Gehlens Enthüllungen waren be­reits gesetzt, als der Ex-Präsident die Anwei­sung gab, die brisantesten Stellen wieder zu streichen. Der SPIEGEL veröffentlicht Einzel­heiten aus den gestrichenen Passagen.
  • Roter Hahn in deutschen Dörfern: Durch Brandstiftungen gehen in der Bundesrepublik von Jahr zu Jahr mehr Bauernhöfe in Flammen auf, und immer größer werden die Chancen zündelnder Bauern, nicht gefaßt zu werden: Tatzeugen zum Beispiel brauchen sie auf ihren menschenleer gewordenen Höfen kaum zu fürchten, als Zündmittel verwendete Kerzen von langer Brenndauer hinterlassen keine Spuren, garantieren aber durchweg ein Alibi.
  • Nachgefechte in Karlsruhe: Aus dem Pfingsturlaub in einem Ferienhaus auf Sardinien mußte Ver­fassungsgerichtspräsident Ernst Benda per Jet eiligst nach Karlsruhe eingeflogen werden, damit die Verfassungsrichter über Anträge hart­näckiger Ostvertraqsqeqner entscheiden konnten, die Gustav Heine­manns Unterschrift unter die Ratifikationsgesetze verhindern wollten. Der Bundespräsident konnte unterschreiben, aber noch stehen Benda weitere Klagen ins Haus.
  • Athen: Schieß-Ermächtigung gegen Studenten: Griechenlands Obristen müssen sich neuerdings einer massiven Oppo­sition erwehren: Studenten demonstrieren gegen ihre totale Entmündi­gung in Universitätsfragen. Aus dem Protest gegen Studentenfunktio­näre der Junta wurde schnell ein Protest gegen das Regime. Die Regie­rung fürchtete eine Kettenreaktion und schlug hart zurück - mit Massenverhaftungen und Schieß-Ermächtigung für die Polizei.
  • Was Russen über Amerika denken: Unkompliziert und optimistisch, aber auch seelenlos und naiv - so sehen Russen die Amerikaner. Die Sowjetjugend bewundert Amerikas Technik und Organisationstalent, und wer modern sein will, findet das Vorbild USA schick. Aber die Sowjetbürqer sehen auch den Krieg in Vietnam, die Rassendiskri­minierung und die Sucht nach Geld. Das Ame­rikabild der Russen schwankt zwischen Faszi­nation und Abscheu, Neugier und Distanz. Sie wünschen sich mehr Information über die an­dere Weltmacht - und mehr Zusammenarbeit schließlich haben Amerikaner und Russen nie­mals einen Krieg gegene.inander geführt.
  • Musterstadt Moskau: Bis zur Jahrtausendwende wollen die Sowjet-Führer das 800 Jahre alte Moskau nach stadtplanerischen Idealmustern umstrukturieren. In sieben um die City gruppierten Bezirken sollen dann gleichbleibend acht Millionen Menschen nach westlichem Komfortstandard woh­nen, werken und sich erholen können. Den Neubau zu finanzieren (Kosten des ersten Fünfjahres­plans: mehr als 13 Milliarden Rubel), so erklärte OB Promyslow, sei "Ehrensache für das ganze Sowjetvolk".
  • Mittelalterliche Kunst erzielt Besucherrekord: Zwei Jahre lang haben ein Kölner Museumsdirektor und belqische Be­hörden - mit Hilfe großzügiger Leihgeber - 280 Kunst-Raritäten aus dem Mittelalter zusammengetragen. Die beispiellose Kollektion kostbarer Reliquien-Schreine, Madonnen-Plastiken und Heiligen-Figuren von "Rhein und Maas" hat schon jetzt, 14 Tage nach Ausstellunqsbeqinn, mehr als 25000 Besucher in die Kölner Kunsthalle gelockt.
  • Atlantis will durchstarten: Mit einem Sofort-Kredit be­wahrte der bayrische Bau­löwe Josef Schörghuber die Luftfahrtgesellschaft Atlan­tis im Februar vor der finan­ziellen Notlandung. Inzwi­schen hat er seinen Drei­ Millionen-Kredit wieder ge­kündigt und weitere Darle­henszusaqen zurückgenom­men. Atlantis-Chef Uhlig er­klärte jetzt, sein Unterneh­men werde in Zukunft "un­abhängig von zweifelhafter Hilfe Dritter" sein. Ein jäh aufblühendes Geschäft, so hofft der Atlantis Manager, soll dem kapitalschwachen Unternehmen bald Gewinne bringen.
  • Unternehmer werben gegen links: Der jungen Bundesrepublik drohen die gleichen Gefahren, an denen das alte Rom zerbrach, rief der Arbeitgeber-Geschäftsführer Eichler seinen Freunden zu. Unternehmer und Industriemanager wollen in einer großangelegten Kampagne für die Marktwirtschaft werben und vor lin­kem Extremismus warnen. Uneinigkeit herrscht noch unter den Industriel­len, ob die Aktion auch gegen die Bonner Koalition gezielt sein soll.
  • EWG: Damm gegen Japans Exportflut?: Japanische Waren (Autos, Farbfernseher, Kameras) erobern Europas Märkte. Jetzt sinnt die EWG auf Abwehr. Ein Handelsvertrag mit einer Klausel gegen allzu zügellose Exportlust scll die Konkurrenten bremsen. Doch die Japaner taktieren auf Zeitgewinn. EWG-Kommissar Dahren­dorf nach Gesprächen in Tokio: "Merkwürdiges Schattenboxen."

Seitenanzahl: 154 Seiten

Sprache: Deutsch

Gewicht: 265 Gramm

DS-DE.1972.nr.23

Eigenschaften von diesem Artikel

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