Motorrad Classic 3/93 - Mai/Juni 1999 - Honda C 77: Die C-Klasse
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Motorrad Classic 3/93 - Mai/Juni 1999 - Honda C 77: Die C-Klasse

Titelbild: Honda C 77: Die C-Klasse

PLUS: Konkurrenz im Heinkel: Maico-Roller Maicoletta - Yamaha Communication Plaza: Vergangenheit trifft Zukunft - Zwei statt Viertakter bei Ariel: Leader und Arrow - Schon 1928: Mit Harley-Gespann in acht Jahren um die Welt

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Original Inhaltsbeschreibung:

  • Honda C 77
  • Ariel Arrow und Leader
  • Maicoletta
  • Kawasaki Drifter
  • Opel Motorfahrrad
  • New Imperial-Jap
  • Selbst restaurieren, Teil 53
  • Zum Tod von Georg Meier
  • 25 Jahre Bimota
  • Yamaha-Werksmuseum
  • Weltreise mit einer Harley

Meinung:

Kawasaki zeigt Courage: Motorräder mit Vierzylindermotoren braucht kein Mensch mehr

Zugegeben, es sind brandaktuelle Motorräder. Aber ausnahmsweise wird CLASSIC in diesem und im nächsten Heft  über ausgewählte 1999er Kawasaki-Modelle berichten, auch wenn mancher Leser damit nicht einverstanden sein sollte, weil er stattdessen lieber etwas über eine 1929er Hiekel oder eine Göricke von 1951 gelesen hätte. Doch was Kawasaki da geschaffen hat, dürfte selbst unter eingefleischten Veteranenfreunden Interesse wecken. Und weil CLASSIC für Sie ja  sowieso die einzige Motorradzeitschrift ist, werden Sie sich eventuell sogar freuen, daß auch mal etwas über neues Altes  drinsteht.

So konsequent wurde die Idee, ein Motorrad im Stil der vierziger Jahre, aber mit modernster Technik zu bauen, bisher noch nicht umgesetzt. Bei den Drifter konnte Kawasaki noch auf bekannte und bewährte V-Zweizylindermotoren zu-rückgreifen, bei der W 650 (im nächsten CLASSIC) aber wurde mit einem frischen Blatt Papier auf dem Zeichenbrett begonnen. Im Gegensatz zu alteingesessenen Herstellern wie beispielsweise BMW, Moto Guzzi oder Harley-Davidson ist der Motorradbau bei Kawasaki noch ein vergleichsweise junger Unternehmenszweig und kann auf der Suche nach legendären Modellen aus eigener Produktion längst nicht auf einen solchen Fundus zurückgreifen wie beispielsweise die Bayern, die Italiener oder die Amis.

Doch gerade das kommt Kawasaki jetzt zugute. Gemäß dem Spruch, daß Tradition verpflichtet, konnte sich Kawasaki beim Styling der beiden Drifter-Modelle unbekümmert erlauben, bei einer 1948er Indian Chief Roadmaster abzugucken — weil sich Kawasaki ja der Tradition nicht bedingungslos verpflichtet fühlen muß. Nun haben auch die drei anderen japanischen Motorradhersteller großvolumige V-Zweizylindermotoren, um die sich auch so eine nostalgische Optik hätte stricken lassen. Doch vielleicht haben sich Honda und Yamaha (verständlicherweise) gefürchtet, sich eher lächerlich zu machen, während Suzuki eine solche Idee womöglich erst gar nicht eingefallen ist. Sei's drum: Kawasaki ist wieder einmal vorgeprescht und verdient für den Mut zu den Drifter-Modellen Respekt und Anerkennung.

Im Hause BMW wäre der Vorschlag, eine moderne R 5 oder R 66 zu bauen, nämlich ganz schnell vom Tisch gewesen. Und bei Triumph in England, seit nun mehr zehn Jahren wieder im Geschäft, dürfte das Thema einer modernen Bonneville wohl endgültig passe sein. Etwas verdammt Ähnliches gibt es jetzt nämlich schon, wird von Kawasaki gebaut und heißt W 650. Und in Japan verdichten sich bereits Gerüchte, wonach sich Yamaha an die XS 1 von 1970 erinnert und eine Alternative zur W 650 schon parat steht.

Merken Sie was? Richtig, all die erwähnten Motorräder haben Motoren mit nur zwei Zylindern. Quod erat demonstrandum: Motorräder mit Vierzylindermotoren braucht wirklich kein Mensch mehr.

Seitenanzahl: 98 Seiten

Sprache: Deutsch

Gewicht: 225 Gramm

MotorradClassic-DE.3-1999

Eigenschaften von diesem Artikel

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1999