Der Spiegel Nr.30 / 23 Juli 1973 - Nixon am Ende?
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Der Spiegel Nr.30 / 23 Juli 1973 - Nixon am Ende?

Titelbild: Nixon am Ende?: Mikrophone im Weißen Haus - Spiegel-Serie Moskaus großer Raumfahrt-Bluff

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Original Inhaltsbeschreibung:

In diesem Heft:

  • Affäre Steiner: Inszenierung von rechts?: Ungewisser denn je schien Ende letzter Woche die Aufklärung der Affäre Steiner durch den Parlamentarischen Untersuchungsausschuß in Bonn. Während SPD-Fraktionsgeschäftsführer Karl Wienand (siehe Hermann Schreiber, Seite 20) bestritt, Stei­ner für dessen Stimm­enthaltung beim kon­struktiven Mißtrauens­votum gegen Kanzler Brandt mit 50000 Mark entlohnt zu haben (siehe Protokoll-Auszüge Seite 22), mutmaßen führende Sozialdemo­kraten bereits, ein "Rechtskartell" habe die Bestechungs- Affäre gegen die SPD inszeniert.
  • Hochkonjunktur für Fluchthelfer: Seit das Transit-Abkommen zwischen beiden deutschen Staaten einen Verkehr "ohne Behinderung" quer durch die DDR garantiert, gedeiht das Geschäft von Fluchthelfern, die zu horrenden Preisen Menschen schmuggeln. Hauptkunden sind ostdeutsche Ärzte, die das Kopfgeld leichter als andere aufbringen können. "Das ist", beklagt ein SED­-Funktionär diese Vertragsfolge, "wie ein großes Loch in der DDR."
  • SPIEGEL-Gespräch über Abitur: Der Ausgleich der Abiturnoten vermindert die Chancen bayrischer Studienbewerber. Für eine Neuregelung sieht Wissenschaftsminister Rau keine Chance. Er regt an, daß Abiturienten zusätzlich von Profes­soren geprüft werden und vor dem Studium einen Beruf erlernen.
  • Kambodscha: US-Kampfberichte gefälscht: Jahrelang hat Washington die Weltöffentlichkeit über den geheimen Bombenkrieg in Kam­bodscha hinters Licht geführt. Die US-Luftwaffe bombte schon 1969, als das Land noch neutral war. Zur Verschleierung wurden Kampfberichte vernichtet, in gefälschten Unterlagen Einsatz­ziele in Südvietnam angegeben. Ein Senatsausschuß sucht jetzt nach den Verantwortlichen.
  • Der Kreml läßt Oppositionelle ausreisen: Systemkritiker ließ der Kreml bisher verhören, verhaften, verurteilen und schadete damit dem eigenen Ansehen. Jetzt soll eine neue Politik die Opposition zum Schweigen bringen: Sie dürfen ausreisen oder werden ausgebürgert - und geraten so vielleicht in Vergessenheit.
  • Weltweiter Aufstand der Prüden: Das Fehlen gesetzlicher Handhaben in der Bundesrepublik "gegen die ärger­liche und geschmacklose Anhäufung von entblößten Busen, Schenkeln und Hinter­teilen" beklagte vorige Woche Bundes­richter Professor Günther Willms. Der Karlsruher Jurist ist nur eine Stimme in dem weltweiten Protest der Sittenwäch­ter, die derzeit zu einem neuen Kreuzzug gegen Sex-Messen und Massage-Salons, gegen Kolle-Filme und Illustrierten-Sex, aber auch gegen Henry Miller, "Play­boy" und den " Letzten Tango" aufge­brochen sind.
  • Avantgarde macht krank: Was dem Publikum in den Konzertsälen als Ohrenschmaus erscheinen mag - das Dröhnen und Jaulen moderner Musikstücke a la Stock­hausen und Penderecki - macht manche Interpreten leiden. Sie klagen um so häufiger über Nervosität, Schlafstörungen und Depressionen, je mehr solcher Werke im Orchester-Repertoire enthalten sind.
  • Krach im Hause Porst: Der Nürnberger Photo-Kaufmann Hannsheinz Porst, der sich selbst als "Marxist und Millionär" bezeichnet, hat sich mit seinem Top­ Manager Dieter Reiber überworfen. Weil Firmen-Sanierer Reiber das von Porst propagierte Führungs-Modell der Gruppenentscheidung - anstelle der Einzelentscheidung - nicht anerkennen will, muß er gehen.
  • Lohnstreik der Gastarbeiter: Zum erstenmal in Europa erzwan­gen Gastarbeiter für sich und auch für ihre einheimischen Kollegen einen Lohnzuschlag. Die 3500 aus­ländischen Mitarbeiter der Lipp­städter Hella-Werke konnten Von den an die Friedenspflicht gebun­denen Tariffunktionären keine Hilfe erwarten. Sie traten deshalb in den Ausstand. Ihre Forderung mußte erfüllt werden, da ohne sie das Produktionsprogramm nicht hätte erfüllt werden können.
  • Attentate auf Schweizer Anwalt: Bereits 13 Mordanschläge haben Unbekannte auf einen Luganer Anwalt verübt. Das Motiv der Attentäter sieht der Advokat in einem erbitterten Streit um das Erbe des Schweizer Multimillionärs Schmid. In diesem Streit hatte der Jurist die dubiosen Tricks enthüllt mit denen Schmid sich jahrzehntelang vor allen Steuern gedrückt hatte.

23 Juli 1973

Seitenanzahl: 106 Seiten

Sprache: Deutsch

DS-DE.1973.nr.30

Eigenschaften von diesem Artikel

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