Motorrad Classic 1/01- Januar/Februar 2001 - NSU Sportmax

Original Inhaltsbeschreibung:

• NSU Sportmax
• Kenner-Gewinnspiel
• Laverda 75 und 100
• Bison
• Renner
• BMW R 51/2: Die Restaurierungskosten
• Selbst restaurieren, Teil 62
• Fahrbericht Eckert-Honda
• Neue Triumph Bonneville
• Aermacchi-Replica aus Österreich
• Rennen im Jahr 1946

Meinung:

Geschichts­stunde: In CLASSIC interessiert Sie alles rund um alte Motorräder. Aber manchmal wollen wir Ihnen auch ein bißchen Geschichtsunterricht dazu geben.

Vielleicht lag es am Oberstudienrat, viel­leicht an dessen langwei­ligem Unterricht, viel­leicht an den Römern oder an Napoleon. Jeden­falls hat mich das Fach Geschichte während mei­ner Jahre auf dem Gym­nasium nie besonders in­teressiert. War mir auch wurscht, war­um der französische Feldherr seine Elephanten ausgerechnet über die Al­pen treiben mußte und Hannibal den Limes bauen ließ. Seit ich mich aber in die Motorrad-Historie vertiefe merke ich, wie wichtig Geschichte ist, wenigstens das, was in den letzten 100 Jahren außer dem Motorradbau noch so alles passierte.

Über ein Motorrad zu berichten, dessen technische Details hervorzu­heben, dessen Besonderheiten zu beschreiben und auf Stärken und Schwächen hinzuweisen, die sich herausgestellt hatten, sollte sicher Hauptbestandteil eines Textes sein. Aber auch für wichtig erachte ich, im sel­ben Artikel soziale oder wirt­schaftliche Hintergründe aus jener Zeit zu erwähnen, als das betref­fende Motorrad gebaut wurde. Denn nur so wird all jenen, die diese Zeiten nicht selbst noch erleben durften, be­wußt, warum das eine Motorrad oft schon wenige Jahre darauf wieder sang- und klanglos unterging, andere Modelle wiederum zu richtigen Ren­nern wurden.

Sicher, manchen CLASSIC-Leser mag nun überhaupt nicht interessie­ren welche wirtschaftlichen Umstän­de in Österreich herrschten, als Oskar Hacker beschloss, seine Bison zu bau­en. Doch gerade diese Hintergründe, die Stefan Knittel recherchiert hat hel­fen zu erklären, warum er so schnell wieder aufgeben mußte.

Ähnliches gilt für den Beitrag von Dr. Helmut Krackowizer in diesem CLASSIC: Lesen zu können, in welchen Ecken Deutschlands nur wenige Mona­te nach Ende des Zweiten Weltkriegs schon wieder gerannt wurde wird nicht nur die älteren CLASSIC-Leser freuen. Auch die jüngeren, die von diesen Zei­ten allenfalls aus Erzählungen ihrer Groß­eltern wissen, dürften ob Krackowizers Schil­derungen staunen, wo es doch eigentlich we­der Kraftstoff noch Schmieröl gab und sich mancher Rennfahrer sein Motorrad gegen eine Speckseite und zwölf Pfund Linsen für den Wettbewerb auslieh.

Voraussetzung frei­lich ist, sie interessie­ren sich für Geschich­te. Wir bei CLASSIC werden jedenfalls wei­terhin versuchen, un­seren Geschichtsunter­richt für Sie abwechs­lungsreich und amü­sant zu gestalten.

Seitenanzahl: 98 Seiten

Sprache: Deutsch

Gewicht: 236 Gramm