Der Spiegel Nr.35 / 25 August 1975 - Fernsehen 1975
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Der Spiegel Nr.35 / 25 August 1975 - Fernsehen 1975

Titelbild: So´n blödes Programm - Fernsehen 1975 - München Istanbul: Todesstraße der Touristen

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Original Inhaltsbeschreibung:

In diesem Heft:

  • Bonn wird geizig: Die Aussichten für die Bundeskasse sind so düster wie seit dem Kanzlersturz des Ludwig Erhard anno 1966 nicht mehr: Mit 40 Milliarden Mark wird Finanzminister Apel Ende dieses Jahres im Minus stehen - das ist soviel, wie die Minister für Verkehr, Gesundheit und Land­wirtschaft zusammen 1975 zur Verfügung haben. Nur mit eiserner Sparsamkeit auf Jahre hin­aus, so erkannte das Führungsquartett der Koalition letzte Woche" kann Bonn eine ordentliche Haushaltsführung wiedergewinnen. Wirt­schaftsminister Friderichs predigt den Geiz der Obrigkeit. Zu spüren bekommen sollen ihn (fast) alle - ob Bauern, Studenten oder Autofahrer.
  • Rechtsradikale: Gefahrenherd im Untergrund: Sie nennen sich "Genossen", aber sie orientieren sich an frühem NS-Gedankengut; sie verehren Mao Tse-tung, aber auch Otto von Bismarck - im politischen Untergrund formiert sich die bislang bizarrste Variante des bundesdeutschen Rechtsextremismus: Eine" national­revolutionäre Bewegung" ruft zum Kampf gegen rote "Ratten" in Bonn und findet Anklang bei Schülern und Studenten. Innenminister Maihofer hält die neuen Kleingruppen für einen "Gefahrenherd".
  • Scheidungskosten verdoppeln sich: Ehescheidungen vor deutschen Gerichten werden drastisch teurer. Die komplikationslose Trennung unvermögender Eheleute, die bisher auf 1167 Mark kam, soll demnächst 2200 Mark oder - je nach Einkommen noch mehr kosten. Das Aufgeld ist Teil einer allgemeinen Inflation der Gerichtskosten und Anwaltsgebühren: Prozessieren verteuert sich Mitte September bis zu 90 Prozent.
  • Läßt Gierek die Deutschen aus Polen raus?: Nurin Raten hat Polen die Bevölkerung Ober das Abkommen von Helsinki informiert: deutsche Aussiedler gegen Bargeld. Warschau fürchtet, wertvolle Arbeitskräfte zu verlieren, mehr aber noch die An­steckungsgefahr - jeder vierte Pole hat direkte Verwandte im Westen.
  • Costa Gomes: "Keine Militärdiktatur": "Ich hoffe", sagt Portugals Staatspräsident Costa Gomes in einem SPIEGEL­ Interview, "daß die Par­teien sehr bald wieder in der Regierung sein wer­den. Die gegenwärtige Regierung soll ihm nur Zeit verschaffen, "die unent­behrliche Mehrparteien­ Plattform zustande zu be­kommen". Auf jeden Fall,  so versichertCosta Gomes, will die MFA keine Militär­diktatur errichten.
  • Magnetkraft - Energiequelle der Zukunft?: Nach jahrzehntelanger vergeblicher Suche, registrierten US-Forscher, 40 Kilometer über der Erde, ein sensationelles Elementarteilchen - ein sogenanntes Magnet-Monopol: Fachleute sehen in der Entdeckung den Schlüssel zu einer Zukunftstechnologie, bei der die Magnetkräfte zur Stromerzeugung oder zum Fahrzeugantrieb dienen sollen.
  • Kursus für "Faszinierende Weiblichkeit": Er muß "akzeptiert und bewundert werden, muß sich wichtig fühlen, muß führen und beschützen" - der Mann. Wie Frauen all das anstel­len, lehrt im kaliforni­schen Santa Barbara die vielfache Großmut­ter Helen B. Andelin. Ihre Anleitung "Faszi­nietende Weiblichkeit" wurde in den USA Best­seller der Saison.
  • Heizölpreise laufen davon: Wenn der Winter kalt wird, füllen sich die Kassen der Mineralölunter­nehmen. Schon mitten im Sommer klettern die Preise für Haushalts-Heizöl von Woche zu Woche. Eine fast zwangsläufige Verknappung des Angebots nutzen die Konzerne, ihre bislang schlechten Erträge aufzubessern. Kenner erwarten für den Herbst Preise, die sich kaum  noch von den Panik-Tarifen kurz nach Ausbruch der Ölkrise unter­scheiden.
  • Krach im Zigarettengewerbe: Was sie inhalieren, werden deutsche Raucher künftig von der Zigarettenindustrie selbst erfahren. Teer- und Nikotingehalt deutscher Zigaretten sollen nach einem Beschluß der Industrie im nächsten Jahr auf Zigarettenpackungen und in Annoncen an­gegeben werden. Zum Ärger der Branche, die dieses Jahr Absatzrückgänge registriert, macht der Reemtsma-Konzern jedoch schon jetzt Reklame mit Laborwerten. Die "R 6"­ Anzeigen des neuerdings sehr aggressiven Unternehmens erscheinen mit genauen Angaben der Nikotin- und Teerwerte. Die Konkurrenten halten Reemtsmas Allein­gang für einen Werbegag.
  • Immobilien: Fehlspekulation der Briten: Auf der Flucht vor Pfundschwäche und Dividenden-Begrenzung hatten britische Immobilienfirmen fast wahllos Bürohäuser und Grundstücke auf dem Kontinent aufgekauft. Prompt verspekulierten sich die Briten: Wegen überangebots an Bürofläche stehen ihre Hochhäuser leer, und sie mußten auf geplante Neubauten verzichten.

Seitenanzahl: 130 Seiten

Sprache: Deutsch

Gewicht: 218 Gramm

DS-DE.1975.nr.35

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