Der Spiegel Nr.26 / 19 Juni 1972 - Wie gut ist der deutsche Arzt?
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Der Spiegel Nr.26 / 19 Juni 1972 - Wie gut ist der deutsche Arzt?

Titelbild: Wie gut ist der deutsche Arzt? - Spiegel-Gespräch mit Ärzte-Funktionären

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Original Inhaltsbeschreibung:

In diesem Heft:

  • Gute Chancen für Kabinetts-Bewerber: Fünf Monate vor dem vermutlichen Neuwahl-Termin setzte sich das Per­sonal-Karussell der Koalition in Gang. Die Aussichten der Bewerber stehen nicht schlecht, denn Willy Brandt will im Fall eines Wahlsiegs die Zahl der Ressorts zu erhöhen. Auch einige Alt-Minister geben dem Nachwuchs eine Chance: So wlrd Helmut Schmidt sich von seinem Befehlsstand zurückziehen, um Fraktionschef Herbert Wehner ab­zulösen. Andere Ressortchefs sollen nicht wieder Minister werden.
  • Streit um Baader/Meinhof-Fahndung: Die Baader/Meinhof-Fahndung hat Konflikte ausgelöst - zwischen Bundesinnenminister Genscher und dem Bundeskriminalamtschef Herold, zwischen der Bundesanwaltschaft und linken Rechtsanwälten: Während sich der FDP Minister für freiwillige Zusammenarbeit der Länder-Fahndet einsetzt, plädiert Herold für gesetzlich verankerten Zentralismus (Seite 32); während die Karlsruher Ermittler linken Verteidiger-Kollektiven "gesinnungs­mäßige Solidarisierung" mit ihren anarchi­stischen Mandanten vorwerfen sprechen die Anwälte von "Rufmord".
  • Streit um DKP-Pfarrer: Junge Pfarrer, die der DKP angehören und zum Teil ihre Mitgliedlschaft geheim zu halten wünschen, sind in der Evangelischen Kirche, vor allem in Hessen, zum Problem geworden. Kirchenvorstände und Kirchen­spitze erörtern, ob Geistliche einer Partei angehören dürfen, deren geistige. Väter Gott für ein Hirngespinst und Religion für Opium hielten. Die Kirchen-Karriere einiger DKP-Pfarrer wurde gestoppt.
  • Wiener Hilfe für Athen: Die Firma Steyr-Daimler-Puch, die für die österreichische Armee Waffen produziert, hat neue Partner gefunden: die Obristen in Athen. Die größte, Auslandsinvestition des sozialistisch regierten Österreich soll eines der größten Industrievorhaben in Griechenland werden. Steyr, mehrheitlich in Staatsbesitz, wird ein Werk bei Saloniki bauen - vorerst für Lastwagen und Traktoren.
  • Umweltschäden bedrohen Dritte Welt: Mit Staudämmen, Öl-Industrien und Bergwerken wollen die Entwick­lungsländer im Düsentempo die Industrielle Revolution nachholen. Verseuchtes Wasser. vergiftetes Getreide, vernichtete Fauna und unfruchtbarer Boden sind die Fol­gen. Zu viele Menschen drängen in Großstadt-Slums voll Müll und Infektionsgefahr. Doch die Dritte Welt gibt sich optimistisch. Für Indien-Premier Indira Gandhi besteht der Konflikt nur "zwischen Umwelt und Ausbeutung".
  • Bayreuth klagt Cosima Wagners Tagebücher ein: Der Münchner Rechtsanwalt Hermann Ecker setzt die Stadt Bayreuth unter Druck. Ecker, Testamentsvollstrecker der 1942 gestorbenen Wagner-Tochter Eva Chamberlain, hat Cosima Wagners Tagebücher aus einem Safe geholt und versteckt. Er will sie erst herausgeben, wenn Bayreuth - rechtmäßige Erbin der Doku­mente - ein Honorar von 52000 Mark bezahlt. Jetzt wollen die Stadtväter die Cosima­ Schriften, 21 Notizhefte, einklagen. Ecker droht unterdes, eine Klausel in Kraft zu setzen, nach der die Papiere Wagners Ge­burtsstadt Leipzig zufallen, wenn nicht alle Testamentsbedingungen erfüllt werden.
  • Popmusik aus Kanada: Noch vor drei Jahren konnten kanadische Musikanten allenfalls unter fremder (meist US-) Flagge zum Erfolg segeln - so Leonhard Cohen oder Gordon Lightfoot. Doch inzwischen hat sich in Kanada, begünstigt durch nationalistische Radiogesetze, eine bodenständige Popmusik­ Szene entwickelt. Plattenfirmen und Regierung wendeten jetzt 100000 Dollar auf, um den Kanada-Sound auch bei Europäern populär zu machen.
  • Schiller kämpfte ohne Not: Wochenlang stritt Finanzminister Schiller mit seinen Ressortkollegen um Haushaltskürzungen. Jetzt boten die Minister freiwillig einen Ver­zicht auf 1,3 Milliarden Mark geplanter Ausgaben an. Dabei strichen sie Millionen-Beträge, die sie mangels sachlicher Notwendigkeit ohnehin nicht hätten ausgeben können. Fazit: Die von Karl Schiller geforderten Streichungen im Bundeshaushalt 1972 hätten sich weit­gehend auch ohne Krach im Bonner Kabinett bewerkstelligen lassen.
  • Wankel-Autos von Daimler-Benz: Ein Zweischeiben-Wankel-Motor mit 160 PS soll vom nächsten Jahr an in die kleinen Meroedes-Benz­Personenwagen eingebaut werden. Die Wankel-Turbine ist von den Daimler-Technikern mit Benzin-Ein­spritzung veredelt worden und gilt als technisch perfekt. Daimler-Benz sah sich zur Eile gedrängt, weil General Motors, der Welt größter Autotrust, unter dem Zwang der US-Abgas-Gesetze schon 1974 umweltfreundliche Wankel-Autos auf den Markt bringen will.
  • Italiens Superkonzern Iri in den roten Zahlen: Zum ersten Male seit 1945 steckt Italiens Staatskonzern Iri in finan­ziellen Schwierigkeiten. 1971 machte der (nach Shell und Unilever) drittgrößte Industrietrust Europas, der in Italien so ziemlich alles - von der Autoproduktion bis zur Spaghetti-Fertigung - kontrolliert, 330 Mil­lionen Mark Verlust. Mit den Iri-Gewinnen schwand die Hoffnung der Regierung, mit Iri-Hilfe Italiens Wirtschaftsmisere zu bekämpfen.

19 Juni 1972

Seitenanzahl: 146 Seiten

Sprache: Deutsch

DS-DE.1972.nr.26

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